Cyril Kennel
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Mein Name ist Cyril Kennel. Ich unterrichte Design- und Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts sowie Designtheorie an diversen Schulen und auf verschiedenen Bildungsstufen.
In Anbetracht einer dicht gebauten Umwelt und einer uns umgebenden Produkt- und Objektflut ist es für mich wichtig, die Gegenwart durch kritisches Befragen der Vergangenheit zu verstehen.
Unter Design- und Architekturgeschichte verstehe ich interdisziplinäre Kulturgeschichte, die den Fokus darauf legt, wie sich eine Gesellschaft ihre gebaute und geplante Umwelt zu einem bestimmten Zeitpunkt vorgestellt hat und warum und durch welche Faktoren sich diese Vorstellungen ändern. Ein Fokus meiner Lehre und meines persönlichen Interesses liegt auf der jüngeren Vergangenheit und bei der Frage, wie und warum etwas «historisch» wird und «aus seiner Zeit herausfällt». Ein weiterer ist die Konzeption von Selbst- und Fremdbildern in der Designgeschichte.
Abgesehen von meiner Tätigkeit als Dozent forsche ich zur Geschichte der sogenannten postmodernen Architektur: Stigmatisierte Architektur mit einem schlechten Image. Mich interessiert hier, warum das so ist und ob man dieser Architektur mit weniger Vorurteilen begegnen kann.
Falls Sie sich für ähnliche Fragen interessieren, oder mich vielleicht für einen Vortrag oder einen Workshop an ihrer Schule buchen möchten, freue ich mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
Die Schweiz ist ein Hort der Moderne und des Funktionalismus. Diese Position wird im architekturhistorischen Fachdiskurs bis heute verteidigt. Von einer Postmoderne ist in der deutschsprachigen Schweiz meist nicht die Rede, und wenn, dann kreisen die Beiträge um Aldo Rossis Zeit an der ETH Zürich, um Verbindungen von Denise Scott Brown und Robert Venturi zur «Archithese» oder um die Entwürfe von Trix und Robert Haussmann.
Ausgangslage der Forschungsarbeit ist die Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen tatsächlich gebauter Umwelt und einem diskursiven Abwehrreflex gegenüber der Postmoderne (im Sinne einer contested category), wie er für die Deutschschweiz - in Anlehnung an die an Habermas orientierten Diskurse in Deutschland - symptomatisch ist. Um diesem Reflex auf die Spur zu kommen, werden im Rahmen der Arbeit die Beiträge der Fachpresse von 1970 bis 1990 untersucht und aufgearbeitet. Hierunter fallen nicht nur theoretische, akademische Beiträge, sondern auch Beiträge zur reinen Baudokumentation.
In einem zweiten Schritt fragt die Arbeit danach, ob und über welche Kanäle sich gängige Narrative der Postmoderne – trotz medialer und auch akademischer Kritik – in die Deutschschweizer Baupraxis und in eine Alltagsarchitektur aber auch in ein Selbstverständnis der Architekt:innen übersetzt haben. Interviews mit weniger publizierten Zeitzeug:innen und die Archive von Generalplanungs-Unternehmen bieten hierfür eine interessante Grundlage – jenseits jeglicher «Stararchitektur».
Designgeschichte mal anders: Zum wechselvollen Selbstverständnis des Designs.
Kritik und Sauglattismus – die postmodernen 1970er und 1980er Jahre.
Vom Fall der Berliner Mauer bis 9/11 – Designkultur der 1990er Jahre. Co-Teaching mit Dr. Alexander Markin
Allgemeine Design- und Architekturgeschichte
Sozialwissenschaftliche Methoden
Semiotik
Designethik
Allgemeine Design- und Architekturgeschichte
Exkursionen
Weiterbildung für Lehrpersonen der Gymnasialstufe (Bildnerisches Gestalten, Kunstgeschichte, Allgemeine Geschichte): Designgeschichte und Produktanalysen.